Berlin-Wedding, Edelrestaurant "Paris". Für Jan ist es der alles entscheidende Abend. Er hat die Liebe seines Lebens gefunden, im Callcenter, in der Kaffeepause. Nun hat er den Ring in der Tasche und den Antrag im Kopf. Und er hat nur diese eine Nacht, um die schöne Nadine zu überzeugen, dass ihre verrückte Liebe eine Zukunft hat. Denn ihre Koffer sind gepackt. Auf dem Land wartet der Verlobte mit dem Einfamilienhaus. Eine letzte Nacht, in der alles möglich scheint, wäre da nicht dieses groteske Missgeschick. Wäre da nicht Chefkoch Naujoks, ein Choleriker mit Starallüren, der nur darauf wartet, Möchtegern-Romantiker wie Jan zu demütigen. Wäre da nicht Hentschel, ein Streifenpolizist auf dem Abstellgleis, der seinem jungen Kollegen endlich zeigen möchte, wo der Hammer hängt. Wäre da nicht diese Großstadt mit all ihren brutalen Zufällen.
In der SWF-Fassung von 1954 gleicht Mephistopheles einem demoralisierten Kirchenvater. An Gretchens Stelle ist Fausts Sekretärin mit dem Namen "Lust" getreten. Nicht zuletzt erfindet Valéry die Figur des "Einsamen", ein "Ungeheuer an gesundem Menschenverstand". Er weist Fausts Wissensdurst und Weltermächtigungsprogramm mehr als vergnüglich in die Schranken.
Aus dem Französischen von Ernst Wilhelm Eschmann |
Mit: Günther Hadank, Klaus Schwarzkopf, Paul Hoffman, u. a. |
Hörspielbearbeitung: Ernst Wilhelm Eschmann |
Musik: Siegfried Franz mit dem Orchester Kurt Edelhagen |
Regie: Gert Westphal |
(Produktion: SWF 1954) |
Binauraler Podcast, für Kopfhörer optimiert. Ein fiktiver Dialog mit der Wiener Dichterin Elfriede Gerstl (1932-2009), die zu den Größen der österreichischen Literatur nach 1945 zählt. Gerstl verfasste Gedichte, Essays und "Denkkrümel", wie sie selbst einige ihrer Texte nannte. // Von Ruth Johanna Benrath / Mit Lauren Newton, Gerti Drassl, Dörte Lyssewski / Regie: Christine Nagel / ORF/BR 2019
Aus dem Französischen von Gerda und Helmut Scheffel |
Über ein sechsteiliges Episodendrama spielt Pinget die Unmöglichkeit durch, die Wahrheit über einen Menschen und dessen Lebensumstände zu ergründen. Es entsteht ein faszinierendes Vexierbild dessen, was eine Existenz vielleicht war. |
Die Rollen und ihre Sprecher: |
Interviewer 1 und der Diener: Klaus Schwarzkopf und Karl Renar |
Interviewer 2 und die Haushälterin: Paul Hoffmann und Else Ehser |
Regie: Heinz von Cramer |
(Produktion: Süddeutscher Rundfunk und Radio Bremen 1964)
Früher waren sich die Kulturmenschen Eberhard und Charlotte einig. "Arbeit und Liebe sind Verstehenskünste. Er kam aus seiner Redaktion, sie tauchte aus den Wörterbüchern auf, sie beide redeten und flogen auf, ins Offene." Heute schlafen sie in getrennten Zimmern und horchen an Türen nach Lebenszeichen des anderen. Charlotte konzentriert sich auf Buchstaben und Yogaübungen. Eberhard fühlt sich nur wahr, wenn er alleine mit sich ist. Er würde fast alles für Lotte tun. Eberhard ist ein Friedensfreund. Und Frau Kaiser, die Nachbarin, spricht mit einer Amsel.
Früher waren sich die Kulturmenschen Eberhard und Charlotte einig: „Arbeit und Liebe sind Verstehenskünste. Er kam aus seiner Redaktion, sie tauchte aus den Wörterbüchern auf, sie beide redeten und flogen auf, ins Offene.“ Heute schlafen sie in getrennten Zimmern, horchen an Türen nach Lebenszeichen. Lotte konzentriert sich auf Buchstaben und Yogaübungen. Eberhard fühlt sich nur wahr, wenn er alleine mit sich ist. Er würde fast alles für Lotte tun. Eberhard ist ein Friedensfreund. Und Frau Kaiser, die Nachbarin, spricht mit einer Amsel.
Psychotherapeutin Dr. Anneliese Schnell wird im Kellerverschlag eines Stuttgarter Mietshauses tot aufgefunden. Tiefgefroren in einer Kühltruhe. Ein Fall für Brändle und Finkbeiner.Autor: Hugo Rendler, Produktion: SWR 2019.
Sie haben sich in der Öffentlichkeit kräftig beharkt, die Herren Klaus Groth und Fritz Reuter. Zu unterschiedlich waren ihre Ansichten über die plattdeutsche Sprache. Groth, der sensible Feingeist, der in diesem Jahr 200 Jahre alt geworden wäre, sah Platt als Sprache der Hochkultur. Reuter, der lebenslustige Haudegen, liebte Platt als Sprache der so genannten einfachen Leute. Was hätten sie sich zu sagen gehabt, wären sie sich zu Lebzeiten begegnet? Dieser Frage ging der Autor Holger Janssen nach und ließ die Autoren zu einem gemeinsamen Treffen im Rundfunkstudio zusammenkommen. Da kann man nur sagen: Ring frei!
Eine junge Frau, verheiratet, drei Kinder, zieht von Montréal aufs Land. Doch das Landleben ist einsam und erdrückend. Mit einer To-Do-Liste will sie sich den Weg durch die tägliche Überforderung bahnen – eine verhängnisvolle Idee...
Seit ein Kollege vor seinen Augen in die Tiefe stürzte, leidet der ehemalige Polizist Roger Flavières unter akuter Höhenangst. Jahre später wird Flavières – mittlerweile Privatdetektiv – von einem ehemaligen Schulfreund beauftragt, dessen Frau zu beschatten. Vom ersten Moment an ist er von der schönen, jungen Frau fasziniert. Aber Madeleine umgibt ein dunkles Geheimnis. Sie hat den unwiderstehlichen Drang, sich umzubringen. Bei einem gemeinsamen Ausflug läuft sie die Stufen eines Kirchturms hinauf, um sich hinunterzustürzen. Flavières kann ihr nicht folgen.