Studiogast: Laila Nysten Trio Die Geige ist alles andere als ein typisches Jazzinstrument. Um so beachtlicher, dass in diesem Jahr bei der JazzBaltica in Timmendorf eine Geigerin mit dem Förderpreis ausgezeichnet wurde. Laila Nysten stammt aus einer deutsch-finnischen Familie, hat klassische Geige gelernt und sich später für ein Studium der Schulmusik entschieden. Stilistisch festlegen will sie sich nicht - damit ist sie ganz auf der Höhe der Zeit. Ihre musikalischen Interessen reichen vom traditionellen Jazz der 30er Jahre bis zu Folk und Pop. Singen kann Laila übrigens auch. Für ihren Liveauftritt bei NDR Kultur EXTRA hat sie ein Programm mit eigenen Kompositionen zusammengestellt, das sich nach eigener Aussage "zwischen Skandi-Jazz und Indie-Pop" bewegt. Mit dabei sind die Kontrabassistin Melanie Streitmatter und der Pianist Lennart Micheel. Zusammen bilden sie das Laila Nysten Trio. Ein Video des ganzen Konzerts der jungen Band gibt es anschließend auf ndr.de/extra und in der ARD Mediathek. 18:00 - 18:05 Uhr Nachrichten, Wetter NDR Kultur EXTRA
Moderation: Margarete Wohlan Drogen in Zürich Wirksame Politik gegen Crack Von Paul Hildebrandt Die Droge Crack, eine Mischung aus Koks und Natron, überschwemmt die offenen Drogenszenen in ganz Europa. Crack macht extrem abhängig, verursacht einen hohen Suchtdruck und führt dazu, dass herkömmliche Hilfsstrukturen die Suchtkranken oft nicht mehr gut auffangen können. Doch in Zürich hat die Drogenkrise der 1990er Jahre die Stadt nachhaltig geprägt und dafür gesorgt, dass die offene Drogenszene in der Stadt praktisch nicht präsent ist. Zentraler Baustein dieser Drogenpolitik: Suchtkranke dürfen sich gegenseitig kleine Mengen Drogen verkaufen.
Kultur-Talk: Die Kulturpolitik populistischer Parteien Links- und rechtspopulistische Parteien erzielen in Europa hohe Zustimmung unter Wählerinnen und Wählern. Ob «La France Insoumise» und «Bündnis Sahra Wagenknecht» oder auf der anderen Seite AfD, «Fratelli d"Italia», «Rassemblement National» und SVP, fast alle diese Parteien machen in ihren Programmen auch die Kultur zum Thema.
"Warm in December" Aufnahmen mit Chet Baker, Hoagy Carmichael, Jamie Cullum & Lady Blackbird, Keith Jarrett, Samara Joy, Wynton Marsalis und anderen. Moderation und Auswahl: Beate Sampson Draußen ist´s kalt, drinnen warm und manchen auch warm um´s Herz. Darum geht es in jazzigen Songklassikern von "Baby, it´s cold outside" bis "Warm in December".
Der Jaguarkopf in der Kiste (1/2) Ein familiäres Erbstück und seine kolonialen Geschichten Von Jonas Lüth (Wdh. v. 21.12.2022) Teil 2 am 11.12.2024 Das Luf-Boot im Berliner Humboldt Forum ist berühmt. Aber was ist zu tun, wenn man privat in einer Kiste der verstorbenen Tante koloniales Treibgut entdeckt? Beim Ausräumen der Wohnung einer verstorbenen Tante stößt Jonas Lüth zwischen altem Gerümpel auf einen verstaubten, ausgestopften Jaguarkopf in einer Kiste. "Irgendwie cool", findet er. In den gesellschaftlichen Debatten wird aber die Forderung nach einer Aufarbeitung des Kolonialismus immer lauter. Und das Artensterben wird ein immer drängenderes Problem. Auf einmal ist der aus Lateinamerika verschleppte Jaguarkopf nicht mehr cool, sondern ein schwieriges Erbe. Auf der Suche nach der Herkunft des Jaguarkopfs stößt Jonas Lüth auf eine ungewöhnliche Persönlichkeit seiner Familie: den in Vergessenheit geratenen tschechischen Schriftsteller Vladimír 0ustr, der in den Jahren 1937-38 in Paraguay als reisender Reporter das Abenteuer suchte und später antikoloniale Jugendromane verfasste. Geblieben sind von ihm, dessen einziges Kind früh verstorben ist, Romane, Zeitungsartikel aus den 30er-Jahren und - der Jaguarkopf, den er seiner Halbschwester vererbt hat. Als sie, die Urgroßtante von Jonas Lüth, 2010 kinderlos in Prag stirbt, gehört der Jaguarkopf zu ihrem Nachlass. Was verbindet das Erbstück mit den Kolonialismusdebatten der Gegenwart?
Kabarett, Comedy schräge Lieder Nachgelacht: Sisters of Comedy 2024 (1/3) Mitschnitt vom 4.11.2024 aus dem Haus der Springmaus, Bonn (Teil 2 am 11.12.2024) Es hat inzwischen Tradition: im November ist "Sisters Day". Mehr als 90 Kabarettistinnen, Comediennes und Slammerinnen treten unter dem Motto "Nachgelacht!" gleichzeitig an verschiedenen Orten im deutschsprachigen Raum auf. Die Initative "Sisters of Comedy" wurde 2018 von Carmela de Feo, Patrizia Moresco und Dagmar Schönleber gegründet, um die weibliche Seite der durchaus noch männlich dominierten Kleinkunstszene zu stärken. Bisher erklärten sie immer den zweiten Montag im November zum "Sisters Day", doch da der 2024 auf den 11.11. fällt, was in Karnevalshochburgen wenig Sinn ergibt, fand er diesmal am 4.11. statt. Die "Querköpfe" dokumentieren dieses Ereignis in drei Mitschnitten. Im ersten sind unter anderem Margie Kinsky, Mirja Boes und Ramona Schukraft alias Sybille Bullatschek zu hören.
Wilde Tiere in Berlin Von Marianne Weil Regie: Judith Lorentz Mit: Shorty Scheumann, Verena von Behr, Jörg Gudzuhn, Sabin Tambrea, Carsten Andörfer, Anna Huthmann, Ingo Hülsmann Ton und Technik: Thomas Monnerjahn, Frank Klein Dramaturgie: Stefanie Hoster Produktion: Deutschlandradio Kultur 2009 Länge: 54"23 Als 1955 der größte Tierpark Europas in Ost-Berlin eröffnete, löste das Hochstimmung aus. Marianne Weil durchforstet das Radio-Archiv und begegnet Tieren und Zoo-Direktoren, Chruschtschow und Kennedy. Gräben, Grenzen, Gitter, Sperren, Balken, Mauern, Posten, Wächter und Kontrollen regulierten die Freiheit in der geteilten doppelten deutschen Hauptstadt. Doch es gab einen Ort, an dem die Gitter unsichtbar wurden und exotische Lebewesen in idyllischen Landschaften ein sorgloses Dasein verbrachten: das Paradies für wilde Tiere im Tierpark Friedrichsfelde! In den Worten des Ostberliners im Hörspiel: "An einer Stelle, mindestens an dieser einen Stelle war der Osten besser als der Westen. Schöner, freier, großzügiger als der schöne freie großzügige Westen. Oder - um es auf Vereinigungsdeutsch zu sagen: Bei einer Evaluation im Jahr 1958 oder 1963 hätte der Tierpark Berlin gewonnen und der Westberliner Zoo wäre abgewickelt worden." Marianne Weil, 1947 in Darmstadt geboren, lebt in Berlin. Die Autorin und Regisseurin von Hörspiel-Montagen und Features sezierte, inszenierte und montierte in zahlreichen Stücken die Rhetorik des Kalten Krieges. Zuerst in: "Dem ...eutschen ...olke" (SR/SFB 1995), das mit dem Publikumspreis "Lautsprecher" der Akademie der Künste Berlin ausgezeichnet wurde. Zuletzt war ihr Feature "ticken, flüstern, rauschen. Akustisches Erzählen im Radio" (Deutschlandfunk Kultur 2020) zu hören. Hörspiel: Der Tierpark als Paradies Wilde Tiere in Berlin Länge: 55:47 Minuten
Heute: Winter Dance Party 1959 - The day the music died Unterhaltung Was man im SWR4 Musikarchiv so alles findet: Hans-Jürgen Finger ist jede Woche auf der Suche nach Schlager-Juwelen und anderen musikalischen Überraschungen. Hier geht es mal nicht um Evergreens und Ohrwürmer - sondern um echte Raritäten. "Selten aber super" gibt es auch jederzeit zum Nachhören in der SWR4 App, unter SWR4.de und in der ARD Audiothek. Was man im SWR4 Musikarchiv so alles findet: Hans-Jürgen Finger ist jede Woche auf der Suche nach Schlager-Juwelen und anderen musikalischen Überraschungen. Hier geht es mal nicht um Evergreens und Ohrwürmer - sondern um echte Raritäten. "Selten aber super" gibt es auch jederzeit zum Nachhören in der SWR4 App, unter SWR4.de und in der ARD Audiothek.
Mit Babette Michel Kürbisklänge: Gezupft als Kora und Sitar, geschlagen als M"Bolon Kürbisse schmecken nicht nur, sondern klingen auch gut! Jedenfalls die getrocknete Schale der Frucht. Das haben Menschen auf der ganzen Welt entdeckt und daraus Musikinstrumente gemacht. Babette Michel ist ihnen von Südafrika bis Indien auf der Spur. Die Kora ist das Königsinstrument der westafrikanischen Griot-Musiker: Ein Resonanzkörper aus einem getrockneten Flaschenkürbis, der Kalebasse. Dazu Kuhhaut, ein hoher Steg, zwei Reihen von Saiten. Meister der Kora sind Toumani Diabaté und Ballake Sissoko aus Mali. Dort wird auch das M"bolon gespielt, ein melodisches Perkussionsinstrument - aus Kürbis. Im südlichen Afrika kommen Musikbögen zum Einsatz, zum Beispiel der Kürbisbogen Uhadi. Die Musikerinnen Nomapostile Nyiki und Lungiswa Plaatjes stellen ihn vor. Oder der Bogen Kalumbu in Sambia. Auch in Indien sind Kürbisse unabdingbar für Instrumente wie die Laute Vina und die weltberühmte Sitar, hier gespielt von Anoushka Shankar.