Der 1960 geborene vielfach ausgezeichnete Schriftsteller Werner Fritsch legt hier den ersten Teil seiner dichterischen Autobiografie vor. Fritschs in barocker Sprachmacht angelegte poetische Weltaneignung beschwört eine katholische Kindheit in der oberpfälzischen Einöde. Im Glauben mit Gott zu sprechen, versucht er ein Heiliger zu werden - als die Natur Suchender, als von Sünden gepeinigter Ministrant oder als Drachentöter. Im Internat wird ihm buchstäblich die hochdeutsche Sprache eingebläut. Sein Ausweg: Jimi Hendrix zu werden ... Jahrespreis 2023 der deutschen Schallplattenkritik Mit: Angela Winkler, Ilse Ritter, Sylvester Groth, Nuri Singer u. a. | Musik: Werner Cee | Regie: Werner Fritsch | Produktion: SWR 2022
Akustisches Biopic · Als erste Frau und erste US-Amerikanerin gewann die New Yorker Avantgarde-Filmpionierin Maya Deren auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes den Grand Prix International für Experimentalfilm. Künstlerinnen und Künstler wie Anads Nin und Marcel Duchamp wurden von ihr gecastet. Eine Annäherung über Aufzeichnungen, Essays, Interviews und Briefe an ihr Alter Ego. // Von Ulrike Haage und Maya Deren / Mit Marina Frenk, Martina Gedeck, Robert Stadlober, Valery Tscheplanowa / Komposition und Realisation: Ulrike Haage / BR 2023
Die Ausgangsfrage des Hörspiels: Wäre man vielleicht ein anderer, hätte man sich an bestimmter Stelle nur getraut, eine Entscheidung anders zu treffen? // Mit Jan Peters u.a. / Komposition: Pit Przygodda / Realisation: Jan Peters, Pit Przygodda / BR 2006
Mentalitätsgeschichte · Gudrun Ensslin, eine Indianersquaw aus braunem Plastik, und Andreas Baader, ein Ritter in schwarzglänzender Rüstung - so vermischen sich im Kopf des 13-jährigen namenlosen Erzählers die politischen Verwerfungen in der BRD des Jahres 1969 mit seinen kindlich-spielerischen Fantasien. // Mit Edmund Telgenkämper, Jonas Nay, Valerie Tschplanowa, Shenja Lacher u.a. / Musik: Frank Witzel / Bearbeitung: Leonhard Koppelmann/Frank Witzel / Realisation: Leonhard Koppelmann / BR 2016
"Ich bin jung, ich bin sinnlich, ich habe schreckliche Angst vor dem Altern. Warum soll ich denn nicht mein Leben genießen? In zehn oder zwanzig Jahren ist alles vorbei - wenn ich nicht sogar schon vorher sterbe", schrieb Brigitte Reimann mit 22 Jahren. Gierig stürzt sie sich in das Leben, stößt an Grenzen, versucht sie zu überschreiten, im Privaten, im Politischen. Zu Ehren der Schriftstellerin, die am 21. Juli 1933 geboren wurde und am 20. Februar 1973 verstarb, wiederholen wir diese einzigartige NDR-Produktion in der Regie von Barbara Plensat. Mit Renan Demirkan, Winnie Böwe Bearbeitung und Regie: Barbara Plensat Komposition: Gert Anklam Redaktion: Thilo Guschas Produktion: NDR/DLR Berlin 2000
Willkommen in Three-Gabels, dem krummen Haus mit den vielen Giebeln. Hier wohnen drei Generationen der Leonides´ unter einem Dach, allesamt finanziell unabhängig dank der großzügigen Geschenke des Familienoberhaupts, einem wohlhabenden griechischen Geschäftsmann. Doch eines Tages wird Aristide Leonides tot aufgefunden. Wer hat den 87-Jährigen vergiftet? Jedes der Familienmitglieder könnte es gewesen sein - von der blutjungen zweiten Ehefrau des Millionärs bis zum Hauslehrer seiner Enkel. Erst wenn der Fall gelöst ist, wird Sophia, die Lieblingsenkelin des Ermordeten, ihren Verlobten Charles Hayward heiraten. Der arbeitet sich also durch die Familiengeheimnisse - über gewundene Treppen und weit verzweigte Korridore. Hinter jeder Tür wimmelt es von Motiven - nur fehlt es an Beweisen. Kann Charles den ermittelnden Beamten von Scotland Yard helfen, den Mörder zu überführen?
Der Autor Peter Schlack erzählt im schwäbischen Dialekt auf humorvolle Weise von seiner Kindheit in Stuttgart. Und vor allem von der Schulangst, die den kleinen Peter plagt.
Juni 1952. Annie Ernaux ist zwölf Jahre alt. An einem Sonntagnachmittag geschieht etwas Entsetzliches: Ohnmächtig muss sie miterleben, wie der Vater die Mutter umzubringen versucht. Nach kurzer Zeit beruhigt sich der Vater, und Annie versucht, den Eklat zu vergessen. Bis sie, nahezu ein halbes Jahrhundert später, auf ein altes Foto stößt, das eine Flut von Erinnerungen auslöst. Aber was genau ist damals geschehen? Und wie ist es dazu gekommen?
Je tiefer Annie in dieses entscheidende Jahr eintaucht, umso deutlicher wird ihr die Spannung, in der die Eltern lebten, zwischen dem Wunsch nach sozialem Aufstieg und dem demütigenden Rückfall in die alten Verhältnisse. Und auch Annies Zerrissenheit gewinnt an Kontur, ihr immer wieder schmerzhaftes Bemühen, dem Einfluss einer religiösen Erziehung zu entrinnen und der bohrenden Sehnsucht nach Aufbruch und einem besseren Leben zu folgen.
Steffi und Isa, die beiden Dresdner Freundinnen, sind zugleich unzertrennlich und wie Feuer und Wasser. Wiedergefunden hatten sie einander im ersten Teil ("Die Entgiftung des Mannes"), im zweiten Teil ("Gefundenes Fressen") wurde Steffi unfreiwillig...
-Doku- Spitzbergen liegt etwa 1500 Kilometer südlich des Nordpols - ein Archipel mit unzähligen Fjorden und Gletschern im arktischen Ozean, Ziel waghalsiger Expeditionen und immer wieder Schauplatz geopolitischer Spannungen. // Von Johann Otten / Autor:innenproduktion/Zürcher Hochschule der Künste 2023