Paulina Czienskowski erzählt in ihrem ersten Originalhörspiel von den Konflikten einer Kleinfamilie, von der Sprachlosigkeit und der Brutalität des einander nicht Verstehens. Dabei verwischen die Grenzen zwischen Traum, Realität und Erinnerung - zwischen Mensch und Tier. In ihren Arbeiten versucht Paulina Czienskowski das oft gar nicht wahrgenommene Alltägliche in seiner Besonderheit herauszufiltern und zu benennen. "Aber sie dachten nichts zu Ende" beleuchtet das zerbrechliche Familienleben der heute erwachsenen Claude, wo der verbissene Streit der Eltern in jeder Bagatelle schwelte, jegliche Kommunikation zum fast lebensbedrohlichen Seiltanz wurde. Mit ebenso sezierender wie poetischer Feinheit beobachtet und beschreibt Claude, erinnernd wie imaginierend, die Rituale von Bemühen, Sprachlosigkeit, Feindseligkeit und Entfremdung im "ganz normalen" Alltagswahnsinn von Vater, Mutter, Kind und Kater.
-Soundstory- Wenn Jugendliche Straftäter werden, haben sie meist schon viel erlebt. An einer Literaturwerkstatt hat aber kaum jemand von ihnen bisher teilgenommen. Nun schreiben sie über ihren Alltag in der JVA und reflektieren ihr Leben. // Von Miriam Günter und Boris Heinrich / Regie: Boris Heinrich / WDR 2008 / www.wdr.de/k/hoerspiel-newsletter
-Soundstory- Wenn Jugendliche Straftäter werden, haben sie meist schon viel erlebt. An einer Literaturwerkstatt hat aber kaum jemand von ihnen bisher teilgenommen. Nun schreiben sie über ihren Alltag in der JVA und reflektieren ihr Leben. // Von Miriam Günter und Boris Heinrich / Regie: Boris Heinrich / WDR 2008 / www.wdr.de/k/hoerspiel-newsletter
Wegen einer "Gemütskrankheit" bedarf die zwanzigjährige Susanna der Sorgfalt einer Erzieherin. Diese erinnert sich an die Gespräche mit der faszinierenden jungen Frau, an ihre sprühende Phantasie, ihren emotionalen Reichtum und ihre Gefährdung. Zwei Wirklichkeitswahrnehmungen, zwei Sprechweisen verstricken sich in Frage und Antwort. Susanna folgt ihrem heimlichen Geliebten Rubin nachts auf den Bahngleisen in Richtung Berlin, ohne die Züge zu fürchten, und findet den Tod. Gertrud Kolmar schrieb die Erzählung "Susanna" vom 29. Dezember 1939 bis zum 13. Februar 1940 in einer Zeit völliger Entrechtung und wachsender Bedrohung in Berlin.
Psychodrama · Ein Junge wird vom Mitschüler erstochen. Lehrerin Fatma stellt alles infrage: Was hat ihr Beruf mit ihrer eigenen Migrationsgeschichte zu tun, was mit Alltagsrassismus, was mit der Liebe ihrer Mutter? Erinnerungen an ihre Schwester Gülden, die als Kind überfahren wurde, kommen hoch. / Mit Meriam Abbas, Yodit Tarikwa, Murali Perumal, Christoph Franken, Edmund Telgenkämper, Stefan Merki, Shirin Eissa , Wiebke Puls / Musik: Derya Yildirim, Sebastian Reier und Tobias Levin/ Regie: Björn Bicker / BR 2020// Aktuelle Hörspiel-Empfehlungen per Mail: www.hörspielpool.de/newsletter
-Romanze- Warum nicht den Happy Start zum Happy End machen? Eine Liebesgeschichte rückwärts erzählt: vom wutentbrannten Ende bis zum zart-romantischen Beginn. // Von Mariola Brillowska / WDR 2020 / www.hoerspiel.wdr.de
Es ist Sonntag. Die Hälfte der Berliner fährt ins Grüne oder lässt die Seele baumeln, die andere Hälfte geht zum Marathon. Zugucken oder mitlaufen. Berlin-Marathon. Einmal im Jahr. Ein Großereignis. Hauptkommissarin Kruse und Kommissar Christian Wonder gehören weder zu den einen noch zu den anderen. Doch auch die beiden haben frei. Wonders Telefon ist ausgeschaltet. Ariane Kruse brummt der Kopf. Es waren ein oder zwei Tequilla zu viel gestern Abend. Ein Toter in einem Hotelzimmer. Russenmafia, Waffenhandel? "Gryasnaya Bomba, Marathon" - schmutzige Bombe - liest sie am Morgen auf einem Zettel. | Mit: Felix Kramer, Ariane Kruse, Anne Schwarz u. a. | Musik: Tarwater | Regie: Kai Grehn | Produktion: rbb 2021
-SciFi-Dystopie- Viviane ist in den Wald geflohen. Mit anderen Rebellen versucht sie hier, der Überwachung und tödlichen Ausbeutung zu entgehen. Sie hat Angst, ihr ist kalt. Sie spricht in ein Aufnahmegerät, denn sie beginnt zu verstehen. // Von Marie Darrieussecq / Aus dem Französischen von Frank Heibert / Bearbeitung und Regie: Gerrit Booms / WDR 2019 / www.wdr.de/k/hoerspiel-newsletter
Drei Frauen, drei Stimmen, ein großes inneres Drama. Alle drei Frauen haben gerade Wehen hinter sich. Eine hat einen Sohn geboren, eine hat eine Fehlgeburt gehabt, eine hat eine Tochter zur Welt gebracht, die sie zur Adoption freigeben wird. "Das Stück", so die Plath-Biografin Linda Wagner-Martin, "ist ein Gewebe dreier sich abwechselnder Stimmen. Die zuversichtliche erste Stimme übermittelt Einiges von Plaths Humor. Im Kontrast dazu ist die zweite Stimme gequält und zornig; die Dritte ist gefangen in ihrer Schuld, dass sie ihr Kind weggeben wird." "Drei Frauen" ist Sylvia Plaths erstes und einziges Hörspiel. Die BBC-Produktion des Stücks aus den 60er-Jahren gilt als verschollen.
-Monolog- Ein Mann zieht in das Hotel C, Zimmernummer 2020. Allein und abgeschottet von der Außenwelt. Denn draußen tobt eine giftige Welle. // Von Maximilian Karakatsanis / Regie: Maximilian Karakatsanis / Produktion: KHM & Karakatsanis 2021 / www.wdr.de/k/hoerspiel-newsletter