In der Ostsee wird es eng - Windparks, Schifffahrt, Fischerei Feature Von Luca Sumfleth Schon heute ist fast jeder Quadratkilometer der deutschen Ostsee verplant und der Druck auf das kränkelnde Meer nimmt weiter zu. Schifffahrt und Fischerei verlangen Platz. Für die Energiewende sollen weitere Offshore-Windparks errichtet werden. Und Umweltorganisationen fordern größere Meeresschutzgebiete. Um Konflikte zu vermeiden, sollen die verschiedenen Aktivitäten künftig besser verzahnt werden. Forschungsprojekte untersuchen, ob Aquakultur und Tourismus in Windparks möglich sind. Fischer könnten als Meeresförster eine neue Zukunft bekommen.
Mandelas Erben Südafrikas junge Generation ringt um die Zukunft Von Sabine Schmidt Regie: die Autorin Produktion: Deutschlandfunk 2024 Sie kennen die Appartheit nur aus Kindertagen oder Erzählungen. In den 30 Jahren nach Nelson Mandelas Wahl ist eine freie Generation erwachsen geworden. Doch die Aufbruchstimmung der Regenbogennation ist verflogen. Noch immer bestimmen ethnische Konflikte und Gewalt den Alltag. Die Wirtschaft liegt am Boden, die Arbeitslosigkeit ist eine der höchsten weltweit. Im Juni hat der ANC, Mandelas Partei, zum ersten Mal die absolute Mehrheit verloren. Die junge Generation wird als "Born Free" bezeichnet, aber wie blickt sie auf ihr Land und in die Zukunft? Die 40-jährige Okhela studiert und wird Teil einer großen Bewegung: Frauen im Bauwesen. Heute plant sie Bauprojekte und führt ein finanziell unabhängiges Leben. Trotz dieser Freiheit frustriert sie die Entwicklung ihres Landes. May ist ebenfalls 40. Vier Mal bewirbt er sich bei der Polizei, bis er es schafft. Als die Belastung im täglichen Kampf gegen die Kriminalität zu groß wird, fängt May an zu trinken und setzt alles, was er erreicht hat, aufs Spiel. Johannes kommt 1997 aus Deutschland nach Südafrika und lässt sich von dem Enthusiasmus der jungen Demokratie mitreißen. Er bleibt, gründet eine Firma und heiratet. Noch wenige Jahre zuvor wäre die Ehe mit seinem Mann Jonathan undenkbar gewesen. Mandelas Erben
Geldanlage und Sammelobjekt Die wundersame Welt der signierten Bücher Von Christian Blees Einzelne handsignierte Klassiker erzielen astronomische Preise. Im Buchhandel finden sich immer mehr Titel, die Autor oder Autorin unterschrieben haben. Was früher eine Liebhaberei war, ist inzwischen ein Markt: Mit Sammlern und Fälschern. Für Charles Dickens Klassiker "A Tale of Two Cities" von 1859 bezahlte ein Sammler gut 150 Jahre nach Erscheinen des Buchs über 325.000 Euro. Der Autor hatte das Buch signiert und der britischen Schriftstellerin Mary Ann Evans gewidmet. Es ist die wertvollste Ausgabe des Romans, der weltweit 200 Millionen Mal verkauft wurde. Noch vor wenigen Jahren galten signierte Bücher als Sammelobjekte für betuchte Liebhaberinnen und Liebhaber. Doch inzwischen arbeiten Verlage und Buchhandlungen eng zusammen, um handsignierte Bücher zu verkaufen. Gezielt werden die Titel für den kleinen Geldbeutel angeboten und finden oft reißenden Absatz. Auf Internetplattformen werden aktuelle Titel als Wertanlage beworben. Doch was macht den speziellen Reiz dieser Ausgaben aus? Und wer profitiert am Ende wirklich von einer simplen Unterschrift in einem Buch?
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Solidarisch preppen Wie man Nachbarn zu Katastrophenhelfern macht Von Fritz Tietz Regie: Philine Velhagen Produktion: Deutschlandfunk 2024 Die Klimakatastrophe ist nicht mehr zu vermeiden, davon ist Fritz Tietz überzeugt. Aber er weigert sich, die Hoffnung aufzugeben. Die Idee vom solidarischen Preppen hat ihn überzeugt. Jetzt müssen nur noch seine Nachbarn mitziehen. Fritz Tietz hat beschlossen, sich gegen künftige Notlagen wie schwere Überschwemmungen, mehrtägige Stromausfälle oder kriegerische Auseinandersetzungen zu wappnen. Aber das Brot backen ohne Strom und Häuserwände abdichten und Vorräte einlagern will er nicht alleine üben, sondern er will das mit seinen Nachbarn gemeinsam tun. Solidarisch preppen nennen Klimaaktivisten diese Strategie der gemeinschaftlichen Kollapsvorsorge. Problem nur: Tietz hat den Kontakt zu den Nachbarn in seiner ländlichen Gemeinde bisher eher gemieden. Wie bringt er sie nun dazu, mit ihm regelmäßige Notstandsübungen abzuhalten und dabei notfalls auch unter einen mit Decken abgehängten Tisch zu kriechen, um so schon mal trainiert zu haben, wie man im gemeinsamen Wärmemief einen winterlichen Heizungsausfall überlebt?