Quallen galten lange als unnütze Salzwassersäcke, die alles leer fraßen, selbst jedoch zu nichts taugten. Doch neue Forschungsergebnisse ändern das Bild grundlegend. Ohne sie wären die Meere viel ärmer. Von Dagmar Röhrlich (BR 2020)
Unmittelbar nach dem Mauerbau im August 1961 errichteten die Westalliierten in der Friedrichstraße eine Grenzübergangsstelle. Der Checkpoint Charlie sollte fast drei Jahrzehnte lang den Ostteil Berlins mit dem Westen verbinden und den Transfer der Alliierten ermöglichen. Er wurde aber auch früh zum Schauplatz einer globalen Systemkonfrontation zwischen Ost und West. Von Thomas Grasberger (BR 2023)
Das Deutsche Reich wieder eine Großmacht? Den Versailler Vertrag einfach vom Tisch fegen? Solche Visionen teilten führende Militärs mit dem frisch zur Macht gekommenen NS-Regime. Doch Hitlers riskante Expansionsziele stießen auch auf Zweifel in Teilen der Militär-Elite. Als sich später die Niederlage abzeichnete, versuchte die militärische Opposition das NS-Regime zu stürzen. Eine demokratische Zukunft, die am Weimarer Zeiten angeknüpft hätte, war aber nicht geplant. Von Renate Eichmeier
Nur kurz in den Ofen - und fertig ist die Mahlzeit! Gerade für Eilige ist Fertigessen verlockend. Dabei ist es oft ungesund, denn es enthält viel Salz und Zusatzstoffe. Neuartige Produkte, wie Fleischersatz auf Soja- oder Weizenbasis, klingen dagegen erst mal gesund. Aber sind sie das auch? Von Maike Brzoska (BR 2022)
Die 1950er sind nicht nur WM-Sieg, Wirtschaftswunder und biedere Heimatfilme. Die Jahre der Besinnung aufs private Familienglück sind gleichzeitig die Zeit, in der größere Demonstrationen stattgefunden haben als 1968. Die grundlegenden Fragen, wie wir zusammen leben wollen, müssen erst verhandelt werden. Und die Jugendliche werden aufmüpfig. Von Johannes Berthoud
Auch wenn wir uns heute zunehmend in virtuellen Räumen bewegen - wenn wir einander in der Realität begegnen, spielt unser Körper aus Fleisch und Blut eine große Rolle. Er ist unsere Visitenkarte, aber auch unser Material, das wir nach unseren Vorstellungen und entlang gesellschaftlicher Normen gestalten. Von Susanne Hofmann (BR 2023)
Es ist die größte trocken fallende Meeresfläche der Welt - das Wattenmeer vor der Nordseeküste. Auf 4.700 Quadratkilometern hat sich die Natur dem extremen Wechsel von Ebbe und Flut angepasst und das in erstaunlicher Geschwindigkeit: Das Wattenmeer ist erst vor rund 6.000 Jahren entstanden. Trotzdem gibt es hier hoch spezialisierte Lebensformen, die mit den Gezeiten existieren und sogar wandern. Wird der Wattschnecke ihr Lebensraum auf dem Wattboden zu eng, sondert sie rund um sich herum Schleim ab und wartet auf die nächste Flut. Vom auflaufenden Wasser wird die Schnecke wie auf einem Floß angehoben und lässt sich davon tragen. Nur Stunden später sonnen sich dort, wo eben noch Wasser war, Seehunde auf Sandbänken. Erst 2009 wurde das Wattenmeer zum Weltnaturerbe erklärt. Klimawandel und Meeresspiegelanstieg könnten den Lebensraum dramatisch verändern - falls das Meer schneller steigt, als das Watt anwachsen kann. Von Helmut Stapel (BR 2011)
Wir bewundern sie gerne als kurz aufblitzende Leuchtspur am Nachthimmel: Sternschnuppen, auch Meteore genannt, entstehen immer dann, wenn Gestein aus dem Weltall auf die Erdatmosphäre trifft. Von Katrin Kellermann (BR 2019)
Das Stereotyp der respektlosen Jugend ist so alt wie die Menschheit. Sie ist verdorben, faul, egoistisch, hat keine Moral und verstößt gegen die guten Sitten. Was steckt hinter den Klagen über Werte- und Moralverlust? Von Claudia Heissenberg (BR 2020)
Lange war Kurt Landauer vergessen - dabei legte er die Basis für den Erfolg des FC Bayern. Als Jude musste er den Club verlassen, wurde verfolgt, im KZ Dachau inhaftiert und ins Exil getrieben. Trotzdem kehrte er nach 1945 wieder nach München zurück - wegen seiner heimlichen Geliebten Maria Baumann, die auch während der NS-Zeit stets zu ihm hielt. Von Thies Marsen