Europas koloniale Gewalt und die Folgen: 2015 bricht ein junger Mann aus Kamerun Richtung Deutschland auf. Er sieht keine Alternative zum Leben im reichen Europa. Durch Selbstausbeutung erkämpft er sich in Berlin eine Anstellung. Zunehmend verliert er die Verbindung zur ehemaligen Heimat. Doch eines Tages soll er gegen seinen Willen einen Auftrag in Kamerun übernehmen.
Das Hörspiel erzählt von gegenläufigen Migrationsbewegungen: 1905 verlässt eine mittellose junge Frau Berlin und wandert in die deutsche Kolonie Kamerun aus. Ihr sozialer Aufstieg geschieht auf Kosten der einheimischen Nachbarn und Bediensteten, die vergeblich Widerstand gegen die Deutschen leisten. Der zweite Teil spielt 2015: Ein junger Mann bricht aus Kamerun nach Deutschland auf.
Einmal einen Schatz finden! Davon träumt jeder, das weiß auch Nachbar Hansen, der als Verleger von Zeitschriften immer einen guten Riecher für aktuelle Trends hat. Deshalb ist es auch praktisch, dass er für seine nächste Ausgabe Metalldetektoren auf Tauglichkeit testen muss, denn die kann Hermann gut gebrauchen. Da gibt es nämlich diese mysteriöse Schatzkarte, die er in einem alten Koffer auf dem Dachboden gefunden hat... Währenddessen engagiert Hertha sich ehrenamtlich als „grüner Engel“ im Krankenhaus, um ihre verwirrte Nachbarin zu betreuen. Und die plaudert Geheimnisse aus: Ist es wirklich wahr, dass der ehemalige Bewohner des Petersen-Hauses Bankräuber war?
Ein Spiel mit Identitäten, Chronologie, Perspektiven. Mal erzählt Radili, mal Abschalom, mal dessen Mutter. Die Protagonisten sind sowohl aus dem Studio als auch vom Band zu hören, immer wieder wird das Erzählen gebrochen und über das Erzählen selbst erzählt. Fiktion und Realität verschwimmen und lassen sich nicht mehr trennen.
Mit Donata Höffer / Realisation: Nicolas Humbert / BR 1997 / Länge: 54' // 1937 stirbt ein deutscher Schriftsteller sechsundvierzigjährig im Shanghaier Exil: Max Mohr, Jude, Arzt und erfolgreicher Dramatiker der zwanziger Jahre. Die Zeit seiner Emigration dauerte nicht länger als drei Jahre. 1934 verlässt er Deutschland und seine Werke werden verboten. In seiner künstlerischen Entwicklung jäh unterbrochen, kehrt er der Literatur den Rücken und versucht, sich als einer der vielen Emigranten-Ärzte in Shanghai durchzuschlagen, - jeden Tag von neuem auf „Patientenfang“, wie er es nennt. Seine Frau Käthe und die damals acht Jahre alte Tochter Eva bleiben in Deutschland, in der Wolfsgrub - einem alten Hof, wo die drei zusammen gelebt haben, zurück. Das einzige, was sie weiter verbindet, sind ihre Briefe. Und so entstehen in den drei Jahren fast zweihundert Briefe, die Mohr von Shanghai via Sibiria in die Wolfsgrub schickt...
Die ganze Wahrheit über die Musikszene. Zumindest über die zwischen Brunsbüttel, Hollenstedt und Klein Eilstorf. Von einem der sie besser kennt, als einem lieb sein kann - Heinz Strunk. Technische Realisation: Gerd-Ulrich Poggensee und Christian Alpen; Regie: Annette Berger ; Redaktion: Isabel Platthaus; Produktion: WDR/NDR 2005
Der Neonazi Carsten Wienhold wird im Volkspark Hasenheide erschossen. Eine Waffe wird nicht gefunden, die Projektile passen aber zu einem ungelösten Mord an einer Polizistin. Wienhold stand damals unter Verdacht, beweisen konnte man ihm nichts. War er ein V-Mann und wurde gedeckt? Wer steckt hinter seiner Ermordung? Polanski und Lehmann ermitteln. Als unantastbar gelten im amerikanischen Polizei-Jargon Mörder, deren Schuld augenfällig, jedoch nicht endgültig beweisbar ist. So ein Fall ist für die Berliner LKA der Neonazi Carsten Wienhold. Als vor Jahren die Polizistin Christina Wendt ermordet wurde, verwiesen alle Spuren auf Wienhold. Die Kollegen vom Staatsschutz bissen sich an ihm die Zähne aus. Vergeblich. Vielleicht, weil er als V-Mann vom Verfassungsschutz gedeckt wurde? In einer Sommernacht werden nun Oberkommissar Alexander Polanski und sein Kollege Lehmann in den Volkspark Hasenheide gerufen. Dort, unweit des Denkmals für den Turnvater Jahn wurde Wienhold gefunden, erschossen..
Readytape / Länge: 73'25 // Bernd Baaders Readytape dokumentiert einen Überraschungsbesuch bei der Künstlerin und Dadaistin Hannah Höch von der ersten bis zur letzten Sekunde. „Ein Readytape ist ein vorgefundenes Tonband, das unbearbeitet, ungeschnitten zum Hörspiel erklärt und zur Sendung gebracht werden kann. Ein Readytape ist also eine Manifestation, die davon ausgeht, daß jeder technische Eingriff, jede Veränderung eines vorgefundenen Bandes eine unnötige Ästhetisierung bedeutet und Informationen abschneidet bzw. verfälscht und auf ein Ergebnis hinausläuft, das korrekterweise mit dem Etikett besser als echt versehen werden sollte ... Sounds like Hörspiel: es sind neben den intendierten auch die nicht-intendierten Informationen, die den Charakter eines Bands bestimmen: die bewußten oder unbewußten Selbstinszenierungsversuche von Gesprächspartnern beispielsweise, die eine Aufnahmesituation überspielen sollen...